Stichwörtlich

Hundehaufen und ein Haufen Hunde

Zwischendurch mal was für den kleinen Appetit. Leicht verdaulich, aber mit einem nahrhaften Kern.

"Sie wollten schon immer einmal Yoga ausprobieren? Dann beginnen Sie, in dem Sie sich herunterbeugen und den Haufen Ihres Hundes aufnehmen. Diese Übung ist bekannt als die "Abwärtsgehender Hund"-Position" bekannt. Zum Abschluss dieser Yoga-Übung werfen Sie den Haufen in ein Abfallbehältnis."

Ein Klassiker unter den Gesprächsthemen zwischen Menschen mit und ohne Hund, besonders rege diskutiert auf sozialen Kanälen wie z.B. Facebook. Und das nicht immer mit der Prise Humor, die diesem Aushang in der englischen Landschaft zu eigen ist.

 

Laut einer Recherche des Schweizer Hundemagazins leben über eine halbe Million Hunde in der Schweiz. Im Durchschnitt produziert ein Hund pro Tag geschätzte 100 Gramm Kot. Das macht 50 Tonnen Hundekot pro Tag, was einem Tausendstel der Gesamtabfallmenge entspricht. «Hundekot ist Abfall und gemäss den abfallrechtlichen Vorschriften zu entsorgen », wird Michael Hügi vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) zitiert. «Hundekot ist aus seuchenhygienischen Gründen von der Kompostierung und Vergärung ausgeschlossen und wird verbrannt.» Theoretisch über 18 000 Tonnen pro Jahr. Gemeindeverwaltungen rechnen jedoch mit fünf bis fünfzehn Prozent liegen gelassenem Hundekot. Bei zwei Geschäften pro Tag und Hund macht das schweizweit 10 000 Häufchen pro Tag. Das sind 3,6 Millionen Häufchen pro Jahr. Ein Teil davon landet eingetütet in der Umwelt.

Letzteres ist für manche ein Argument, ganz auf das Eintüten zu verzichten, schliesslich belasteten die Plastiktüten die Umwelt. Tatsächlich verrottet Plastik unter natürlichen Bedingungen unendlich langsam. Aber genau aus diesem Grund gehören die gefüllten Beutel auch nicht ins Feld, an einen Zweig gehängt oder ins Unterholz geworfen - sondern in einen Abfallkorb oder Robidog-Container. Von da werden die hündischen Hinterlassenschaften der Kehrrichtverbrennung zugeführt, wo das Polyethylen der Kotbeutel schadstofffrei verbrennt. Ebenso die krankheitserregenden Keime, die im Hundekot enthalten sein können. Weswegen biologisch abbaubare Beutel auch keine optimale Option darstellen, zumal deren Produktion teurer ist, und sie auch nicht von heute auf morgen zerfallen. Wer also aus Umweltgründen zu den teureren Bio-Beuteln greifen will, sollte auch sie in den entsprechenden Behältern deponieren (und nicht auf den Kompost oder in die Biotonne werfen).

 

Übrigens ist die Aufnahme des Hundekots nicht in allen Schweizer Kantonen Pflicht, aber in den meisten und sowieso eine Frage der Rücksichtnahme gegenüber seinen Mitmenschen. Und sich selbst. Auch wer es nicht so genau nimmt mit der Beseitigung der Haufen, steht deshalb ja trotzdem nicht gerne selber drin.

 

Wer sich gerne einmal durch das recht komplexe Thema der "richtigen" Tüte lesen möchte, hier bitteschön. Aber ob Bio oder nicht - egal, welchem Beutel wir den Geschäftsabschluss unseres Hundes anvertrauen, mit dem Wurf in den Abfalleimer/Kotbeutelsammelbehälter liegen wir im Sinne der Umwelt und eines sauberen, respektvollen Miteinanders immer richtig.
Und tun mit der "Downward Dog Position" jedes Mal etwas für die Harmonie von Körper und Geist!

Martina Monti

Und zum Schluss noch dies:

"Wer von den dreien wäre wohl lieber ein Einzelhund?" 
Natürlich kein Beweisfoto, aber zumindest ein Indiz dafür, dass die englische Redewendung "The more the merrier"
("Je mehr, desto lustiger") auch nicht in jedem Fall zutrifft.

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