Nayeli for President

Ende November 2015 haben wir Nayeli, ein Bretonenmädchen aus dem Tierschutz, adoptiert. Ca.  13 Monate alt war sie, als sie zu uns gekommen ist  -  im besten Junghundealter also! 

Sie ist ein kleines mutiges Hundemädchen, das in der Zeit, seit sie bei uns lebt, schon ganz schön viel gemeistert hat. Ihr Mut und ihre Neugier erstaunen mich täglich. Es ist absolut berührend zu beobachten, wie aus dem verschreckten und ängstlichen Hundekind mehr und mehr ein verspieltes, verschmustes und fröhliches Hundemädel wird.

Nayeli – auch Möttchen (=die kleine Motte) genannt – wird ab und an die Tastatur unter ihre Pfoten nehmen und im Blog aus ihrem Leben hier in der Schweiz berichten.

Möttchen berichtet

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Ha, ha - ich und Präsidentin - das ist natürlich nur ein Witz! *kicher* Wie sollte denn ein kleines Hundemädel wie ich das auch machen können, ein Land oder einen Kontinent oder gar die Welt zu regieren...??? (Obwohl es für die Welt mit Sicherheit besser wäre, einer meiner Kumpels würde nächster Präsident der USA als dieser Mister Trump!)

 

Aber echt, es gibt immer noch und immer wieder Menschen, die genau das behaupten! Dass wir Hunde nämlich in unseren tiefen Rangstatus eingewiesen werden müssen, damit wir nicht meinen, wir seien die Grössten! Nein die Weltgrössten! Und meinen, wir müssten die Weltherrschaft übernehmen.

Es gibt also Leute die sind überzeugt, so Hunde wie ich zum Beispiel würden laufend austesten, ob sie die Menschen und die Welt nicht eventuell doch dominieren könnten. Wir Hunde hätten nämlich das Dominanzstreben sozusagen in unseren Genen!

 

Auf dem Sessel der Macht :-)
Auf dem Sessel der Macht :-)

Vor diesem Hintergrund - und damit das ja nicht geschieht, dass wir Hunde dominant werden - gelten dann für meine Kumpels so komische Sachen wie: es darf nur gepinkelt werden, wenn der Mensch mir das erlaubt... oder ich muss immerimmerimmer hinter meinem Menschen laufen. Wenn ich voraus laufe, dann könnte ich nämlich meinen, ich würde führen *gruselig*.... oder ich darf nienimmer auf erhöhten Liegeplätzen schlafen und ruhen, weil ich dann denken könnte, ich sei wichtiger - sprich ranghöher - als mein Mensch.

Damit meine Kumpels dann auch wirklich verstehen, was ihnen der Mensch sagen will - nämlich das sie rangtiefer sind - werden sie von ihm angeknurrt und in die Ohren gebissen und lauter solches Zeugs. Das alles im Rahmen einer "hundlichen" Kommunikation!

Hallooooo? Für wie dumm halten die uns eigentlich? Wir wissen aber sowas von, dass ein Mensch ein Mensch und kein Hund ist!

 

Da bin ich also schon froh, dass Esther für solche Tipps und Ratschläge nur ein müdes Kopfschütteln übrig und vor allem Mitleid mit den betroffenen Hunden hat. Denn ich kann ihr gegenüber nämlich gar nicht dominant sein, weil das zwischen uns gar nicht geht! Soziale Dominanz gibt es - wenn schon denn schon -  zwischen Hundekumpel und Hundekumpel oder zwischen unserer Katze Principessa Naira und einer anderen Samtpfote oder zwischen unseren Wildvögeln an der Futterstelle. Aber nie zwischen unterschiedlichen Arten. Soviel mal zum Thema soziale Dominanz!

 

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass ich einfach tun und lassen kann,  was ich will. Ich musste hier auch Regeln lernen, mich in die Familie an- und einpassen und ich muss auch gehorchen. Zum Glück aber hat Esther dieses Wissen bei mir  nicht einfach vorausgesetzt.  Sie hat mich das alles gelehrt und lehrt es mich heute noch.

 

Hier in unserer Familie haben wir Göttin sei Dank keine Rangordnungen und ich werde auch nicht immer wieder und täglich in meinen tiefen Rangstatus eingewiesen (oder hin bestraft). Wir Vier verstehen uns als Familie: Principessa Naira ist die Katzenoma und hat ziemlich viel Freiraum (finde ich); ich bin das Hundekind und muss immer noch viel lernen; Esther und Ruedi sind sowas wie Eltern-Lehrer oder Lehrer-Eltern, die mir helfen, mich in der Welt zurecht zu finden.

 

Und da ich definitiv keine Intensionen für die Übernahme der Weltherrschaft habe, darf ich auch auf's Sofa... und ab und zu als erste durch die Tür... und zum Glück dann pieseln, wenn ich muss... und manchmal auch Esther voraus rennen und dann so richtig freudig fröhlich wieder zu ihr zurück kommen.

Ich muss keine Angst vor ihr haben, weil ich nicht mit irgendwelchen "Rang-Reduktions-Massnahmen" geplagt werde. Ich darf mit Freude und Spass leben und lernen!

 

(Pssssst - manchmal darf ich sogar die frischen Erdbeeren von der Staude klauen. Und das, obwohl Esther die eigentlich gerne in ihrem Müesli hätte. Ich brauche wohl die Vitamine, meint sie. Damit ich gross und stark werde und dann und mal Präsidentin von der Schweiz werden kann... oder hat sie USA gesagt? *grübel, grübel*)

 

Fröhliches Wuff Wuff

eure Nayeli  


Esther Hufschmid, Geschäfts- und Ausbildungsleiterin cumcane familiari; Leiterin Hundeschule Hundart Luzern

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