Na, wie heisst er denn? (7)

Inken Rehburg mit Voltaire und William sowie Martina Monti mit Basi

Früher war alles einfacher. Auch die Namensgebung von Hunden. Da reichten Waldi, Sepp, Bello, Heidi, Kira und Luna, um innerhalb einer Sprachregion eine ganze Generation Vierbeiner zu sich zu rufen. Heute ist die Vielfalt möglicher Namen schier endlos. Auch dank Internet, und das macht die Entscheidung, wie das neue Familienmitglied denn nun heissen soll, wirklich nicht einfacher. Kommt hinzu, dass es ja nicht mehr nur um eine Benennung um der Bezeichnung willen geht. Sondern auch um Bedeutung, um Symbolik - und um Gefühle.    "Von Unikaten & Unikötern" hat sich mal bei den Menschen vom Autorenteam cumcane familiari umgehört, wie bei ihnen der Name auf den Hund kam.

Inken Rehburg, Tierhomöopathin/Tierernährungsberaterin, Tierhomöopathie Nord mit William (l.) und Voltaire

  • Wie heissen deine Hunde?
    Mein Jungs heissen Voltaire und William.
  •  Wie bist du auf die Namen deiner Hunde gekommen?
    Voltaire haben wir als Welpen von einem Bauernhof geholt. Er war von allen sechs Welpen mit Abstand der unsportlichste. Während die anderen mit 3 Monaten bereits über einen ca. 20 cm hohen Zaun hüpften, lief er dagegen. Also hofften wir, dass er intelligent und humorvoll wird – wenn schon nicht sportlich. Und das wollten wir mit dem Namen unterstützen. Heute ist Voltaire klug und sportlich – Humor hat er leider keinen.
    William hiess schon William, als wir ihn aus dem Tierheim übernahmen. Er war dort mit seinen beiden Geschwistern als Welpen namenlos angekommen. Das Tierheim nannte die Drei: William, Harry & Fergie - das royale Trio. Der Name und die Idee gefielen uns so gut, dass er ihn behielt.
  • Haben die Namen eine Bedeutung? Sprachlich oder für dich persönlich
    Nein, bis die beiden in mein Leben traten gar nicht. Heute sind es natürlich die besten Hundenamen der Welt.
  • Ein Tipp für Anregungen und Inspirationen zum Finden eines Namens
    Klassiker wie wie Boomer oder Lassie finde ich persönlich extrem langweilig. Die Namensgebung darf ruhig ein wenig phantasievoll vonstatten gehen.
  • Ausser dem Namen, den deine Hunde jetzt haben – was wäre ausserdem dein Favorit
    Das kann ich beim besten Willen erst beurteilen, wenn ich den Hund sehe. Woher soll ich denn vorher wissen, wie er heisst?

Martina Monti, Journalistin, Texterin (www.dieredaktorin.ch) und freiwillige Mitarbeiterin in der Hundebetreuung des Tierheims Pfötli in Winkel (ZH)

  • Wie heisst dein Hund?
    Offiziell Basi. Privat aber meistens Basinski, Dicker, Büffel, Herr B., Schnuutzel, Stinker, Grosser, Schneck, Junior, Dödelowski. Oder auch "Missjöh" (frz. monsieur), mit Betonung auf der ersten Silbe, aber nur, wenn er wieder einmal von dieser unerklärlichen, ganz plötzlichen Taubheit heimgesucht wird.
  • Wie bist du auf den Namen gekommen?
    Der offizielle Name war "im Lieferumfang" inbegriffen als wir Herrn B. vom Tierheim Pfötli übernommen haben. Da ich ihn aus meiner Arbeit im Tierheim bereits eineinhalb Jahre als Basi kannte, haben wir ihm keinen neuen offiziellen Namen gegeben. Dafür aber eben diese Latte an Künstlernamen, zu der immer mal wieder neue hinzukommen. Meistens dann, wenn wir wieder eine neue Eigenheit an ihm entdecken. Derzeit etabliert sich beispielsweise "Schnarchomat". Muss ich, glaube ich, nicht weiter erklären.
  • Hat der Name eine Bedeutung?
    Nicht, dass ich wüsste. Ich kenne ihn nur als Abkürzung von Basilius, und das bedeutet so viel wie "königlich". Wenn man in Betracht zieht, dass sich Könige der Völlerei hingaben und nicht immer zu benehmen wussten, dann würde ich sagen: "Passt!" 
  • Ein Tipp für Anregungen und Inspirationen zum Finden eines Namen?
    Es ist ja eher selten, dass einem partout nix einfallen will. Oder dass man sich nicht auf einen Namen einigen kann, weil der eine so nach Automarke klingt und der andere durch die strenge Handarbeitslehrerin negativ besetzt ist. In einem Fall hat mir aber ein Fremdsprachenlexikon weitergeholfen. In unsere Familie zog ein Zwergschnauzer aus einem M-Wurf ein, und wir litten alle unter einer kreativen Krise. Also bin ich mal das "M" in meinem französischen Wörterbuch durchgegangen, wo wir dann unseren Mulot fanden, die kleine Feldratte. Hat irgendwie gepasst.
  • Ausser dem Namen, den dein Hund jetzt hat – was wäre ausserdem dein Favorit?
    Sollte ich je eine schwarze Riesenschnauzerhündin haben, dann wird sie Cora heissen. Warum und wieso? Keine Ahnung, das kann wohl nur ein Psychoanalytiker beantworten.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0