Heureka! (2)

Beatrice Matthys und Heidi Flacher ...

... welche Erkenntnis innerhalb eurer Ausbildung oder eurem täglichen Umgang mit Hunden hat euch am meisten weitergebracht, also euer Training oder euer Zusammenleben mit oder eure Beziehung zum Hund entscheidend verbessert?

Beatrice Matthys, Inhaberin/Ausbildungsleiterin Helferhund, mit Eros und Django

"Mein Aha-Erlebnis, das war ganz klar das Kennenlernen des Markersignals. Mit Django war ich noch in eine aversiv arbeitende Hundeschule gegangen. Erst als dann Eros einzog, und ich mit Django auf der Suche nach einer Therapiehundeausbildung war, stiess ich auf eine Hundeschule, die mit positiver Verstärkung arbeitet. Und war absolut begeistert. Vor allem von der Arbeit mit dem Markersignal. Es ist natürlich nicht so, dass Django dadurch ein einfacherer Hund geworden wäre. Das Wunderbare war viel mehr, dass ich endlich seine vielen positiven Seiten wahrnahm, und ihn dazu bewegen konnte, sich auf mich einzulassen und mit mir zusammen zu arbeiten."

Wie in Teil 1 unserer kleinen, absolut nicht repräsentativen Umfrage bereits beschrieben, versteht man unter Aha-Erlebnis das schlagartige Erkennen eines gesuchten, jedoch zuvor unbekannten Sinnzusammenhanges. In der psychologischen Forschung zu Einsicht taucht es oft als Charakteristikum auf, das sich einstellt nach vermeintlich vollendetem Erkenntnisprozess. Ursprünglich stammt der Begriff und die damit verbundene Beschreibung des Denkprozesses vom deutschen Denk- und Sprachpsychologen Karl Bühler, der 1963 starb.

Ein neuerer theoretischer Ansatz des Aha-Erlebnisses geht von vier definierenden Merkmalen aus: Erstens, das Aha-Erlebnis kommt plötzlich. Zweitens, die Lösung eines Problems kann flüssig verarbeitet werden. Drittens löst das Aha-Erlebnis positiven Affekt aus (die von Bühler erwähnte Lustbetonung). Viertens ist eine Person, die eine plötzliche Einsicht erlebt, von der Richtigkeit der Lösung überzeugt. Diese vier Eigenschaften sind nach diesem Ansatz jedoch nicht losgelöst, sondern miteinander verbunden, denn hohe Verarbeitungsflüssigkeit, vor allem wenn sie unerwartet und plötzlich auftritt, führt sowohl zu einer positiveren affektiven Bewertung wie auch zu Urteilen höherer Korrektheit oder Wahrheit von Aussagen.

Erstaunlich, wieviel in solch einem häufig kurzen Moment steckt und was er auslösen kann. Bei Heidi Flacher war es die Begegnung mit Ute Blaschke-Berthold.

 

Heidi Flacher ist Hundetrainerin und Verhaltensberaterin, zu ihr gehören Limbo und die Hundeschule Wyland im zürcherischen Humlikon.

"Die entscheidende Erkenntnis kam mit Ute und ihrem wissenschaftlichen Ansatz. Seit ich die Ausbildungen bei ccf gemacht habe, kann ich mein Tun "aus dem Bauch heraus" dahingehend überprüfen, ob es auch wissenschaftlichen Überlegungen standhält. Der grosse Unterschied in meinem Umgang mit Hunden: Vor ccf habe ich nach MEINEM Gutdünken gehandelt - heute frage ich mich, wie sich der HUND fühlt."

 


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